Medizinische Themen  Selbstuntersuchung der Brust

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Eine sehr wichtige Routineuntersuchung im Rahmen der Krebsvorsorgeuntersuchung der Frau kann von Ihnen selbst vorgenommen werden: die regelmäßige Untersuchung Ihrer Brüste. Wir wissen, daß ein erheblicher Teil neu festgestellter Veränderungen in der weiblichen Brust Ergebnis eben dieser Selbstuntersuchung sind. Zur Zeit werden 80% aller bösartigen Veränderungen der Brust von der Frau selbst entdeckt. Für die Heilungsaussichten ist es sehr wichtig, jede Veränderung der Brust so früh wie möglich zu erkennen.

1. Beachten Sie vor dem Spiegel mit am Körper anliegenden Armen ihre Brust und suchen Sie dabei aufmerksam nach einer kürzlich eingetretenen Veränderung des Umfangs, der Form, des Aussehens der Haut oder der Brustwarzen. 2. Heben Sie dann die Arme hoch und betrachten Sie - jeweils von vorne und von beiden Seiten - Form und Größe der Brüste. Achten Sie besonders auf Falten, Vorwölbungen oder Hauteinziehungen, Hautveränderungen oder Einziehungen der Brustwarze. Vergleichen Sie beide Brüste und achten Sie auf neu aufgetretene, bisher unbekannte Unterschiede.
3. Tasten Sie dann - zunächst im Stehen - Ihre Brust mit allen Fingern der flachen Hand ab, die rechte Brust mit der linken, die linke Brust mit der rechten Hand.4. Tasten Sie dabei jeweils ein Viertel der Brust sorgfältig ab. Im oberen äußeren Viertel ist die Brustdrüse bei den meisten Frauen dichter.
5. Dann drücken Sie jede Brustwarze einzeln zwichen Daumen und Zeigefinger. Wenn Flüßigkeit erscheint, achten Sie auf die Farbe.6. Anschließend wiederholen Sie das Abtasten der Brust im Liegen- wieder kreisförmig ein Viertel nach dem anderen. Besonders die unteren Bereiche der Brust können so noch besser untersucht werden
7. Suchen Sie mit den Fingern, ob Lymphknoten in den Achselhöhlen tastbar sind. Sie sind nicht außergewöhnlich. Es ist nur wichtig, ihr kürzliches Auftreten oder eine Veränderung zu erkennen.

Wiederholen Sie diese Selbstuntersuchung monatlich. Sollten Ihnen Knoten oder irgendwelche anderen Veränderungen auffallen, berichten Sie bitte Ihrem Arzt darüber. Sie brauchen sich jedoch nicht zu beunruhigen, denn die meisten Veränderungen sind gutartig.

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Brusterkrankungen und was Sie darüber wissen sollten

Ähnlich wie die Gebärmutterschleimhaut unterliegt auch das Brustgewebe zyklischen Veränderungen, die durch die weiblichen Hormone (Östrogene und Gestagene) verursacht werden. Diese Hormone befinden sich im allgemeinen im Gleichgewicht. Bei einem gestörten Gleichgewicht der Hormone im Brustgewebe kann es zu Brustschwellung, Brustspannen und zu Schmerzen kommen.

Weitere Anzeichen von Brusterkrankungen können eine Knotenbildung, eine Einziehung der Brustwarze, ein Austreten von Flüssigkeit im Bereich der Brustwarzen, ekzematöse Veränderungen der Brustwarzen und Entzündungen der Brust sein.

Tastbare Knoten der Brust sind meistens gutartig und kommen bei etwa jeder zweiten Frau mittleren Alters vor. Dagegen erkrankt jede elfte Frau irgendwann in ihrem Leben an Brustkrebs. Diese Erkrankung tritt gehäuft zwischen dem 45. und 70. Lebensjahr auf, jedoch steigt der Anteil der jüngeren Frauen (jünger als 40 Jahre) und liegt mittlerweile bei ca. 35 %.

Brustkrebs ist mit 23% aller Krebsfälle die häufigste Krebsart der Frau.

Bösartige Veränderungen entwickeln sich in über der Hälfte der Fälle im oberen äußeren Viertel und in den Achselhöhlenausläufern der Brust.

Je früher bösartige Veränderungen erkannt werden – und dies können vor allem Sie selbst erreichen – desto größer ist die Chance einer vollständigen Heilung.

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Stand: 02/2011 diese Seite ausdrucken